WM der H-Boote auf dem Gardasee

08. August 2023
Kategorie: 
Sport

Voller Vorfreude und Erwartungen reisten wir am 28. und 29. Juli zur WM der H-Boote nach Malcesine an den Gardasee. Wir, das war fast die komplette Familie Hanisch mit Kindern und unseren Eltern sowie Andreas Irngartinger als drittes Crewmitglied für das Vorschiff. Fast hätte die Reise in Greding, Franken, wegen einer Autopanne schon ihr vorzeitiges Ende gefunden, glücklicherweise konnte Andreas einspringen und mit der bewährten alten Hanisch'schen Zugmaschine die Gestrandeten aufgabeln. So kamen wir doch noch samt Schiff zum Gardasee.
Dort ging dann beim Aufbau des Bootes und der Vermessung alles glatt und wir konnten in unsere erste H-Boot-WM starten. Zur Eröffnungsfeier wurden die Crews der 52 gemeldeten H-Boote aus Dänemark, Schweden, Finnland, Holland, der Schweiz, Österreich und Deutschland von einem kleinen Fanfarenzug und den Flaggen der teilnehmenden Nationen begleitet durch den Ort geführt. Danach begrüßten der Weltpräsident der H-Boot-Klassenvereinigung und der Vorstand des ausrichtenden Fraglia Vela Malcesine die Crews im überaus repräsentativen örtlichen Palast des Bürgermeisters.
Am Montag den 31.Juli ging es bei angenehmen 4 Windstärken zum Prakticerace. Hier konnten wir erste WM-Luft schnuppern und landeten in dem noch nicht voll besetzen Feld im hinteren Mittelfeld. Da wir in dieser Saison aus diversen Gründen in dieser Besetzung noch nicht gesegelt sind, waren wir mit dem Auftakt durchaus zufrieden. Die Rennen konnten beginnen.
Am Dienstag, dem ersten Wettfahrttag, wurde der Wind wie erwartet noch stärker und es blies eine Ora mit guten 5-6 Windstärken. Jetzt hieß es erst einmal den Trimm anpassen und dann raus auf die Regattabahn. Im ersten Lauf starteten wir noch zu verhalten, so dass wir über einen 42. Platz nicht hinauskamen. Wir merkten jedoch, dass wir vom Speed durchaus mithalten konnten und wollten folglich in den nächsten Rennen mehr erreichen. Im nächsten Lauf konnten wir dies mit Platz 27 auch gleich umsetzen. Jetzt hatten wir Blut geleckt. Im stark besetzen Feld war es jedoch besonders an den Tonnen recht anspruchsvoll und nicht jeder konnte oder wollte die Vorfahrt der anderen achten. Wir hielten uns so gut es ging aus diesen Scharmützeln raus und waren so am Ende des ersten Regattatages mit den Plätzen 42, 27 und 33 mit Gesamtplatz 37 nicht unzufrieden. Stand doch bei dieser WM vor allem Lernen und Erfahrung sammeln auf dem Programm. Nach drei anstrengenden Wettfahrten merkten wir, was wir getan hatten.
An den nächsten beiden Tagen änderten sich die Windstärke und Richtung nicht wesentlich. Die Ora blies beständig, hatte jedoch auch einige interessante Dreher zu bieten. Diese konnten wir teilweise gut nutzen, teilweise jedoch wurden wir davon auch überrascht und fanden uns auf der falschen Kursseite wieder. Dementsprechend variierten unsere Platzierungen von 14 bis 33. Mit etwas mehr Konstanz wäre hier sicher mehr drin gewesen als ein Platz im hinteren Mittelfeld. Dafür war jedoch bei unser mangelnden Vorbereitung das Feld zu stark.
Am vierten und letzten Regattatag konnte sich die Ora nicht durchsetzen und wir segelten bei Vento mit 2-3 Windstärken aus dem Hafen. Das waren uns durchaus geläufige Bedingungen, bei denen es erst einmal wieder hieß umzutrimmen. Nachdem wir im ersten Rennen beim Start noch ausgebremst wurden und so nur wieder ein 30. Platz raussprang, konnten wir im zweiten Tagesrennen voll durchziehen. Nach fast perfektem Start, kamen wir als Sechster an das Luvfass. Diesen Platz haben wir dann auch bis zum Schluss trotz aller Versuche einiger Dänen nicht mehr abgegeben. Da nach dem Zieldurchgang der Vento endgültig einschlief, hatten wir einen versöhnlichen Abschluss dieser WM.
Unsere Clubkameraden Markus Gührs und Crew sammelten ähnliche Erfahrungen. Auch sie hatten ihre persönlichen Highlights und leider auch einige Schwächen. Die Platzierungen 7 am zweiten Tag und 8 und 6 am dritten Tag werden sie sicher so schnell nicht vergessen.
Holger Köhne war da schon mit ganz anderem Anspruch angetreten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte er diesem dann  auch gerecht werden. Am Ende konnte er den vierten Platz in der Gesamtwertung und einen Tagessieg für sich verbuchen.

Carsten Hanisch