Gesa im Sommer
Gesa hat in den letzten Wochen intensiv Europa bereist: Nach der EM in Andora an der italienischen Mittelmeerküste und einem ersten Trainingslager in Marseille konnte sie eine ganze Reihe neuer Erfahrungen sammeln:
Ende April ging es von Marseille aus direkt zur Semaine Olympique Francaise (einer Art Kieler Woche) nach Hyères. Hier sollte eine erneute Standortbestimmung erfolgen. Die Weltelite hatte sich erneut angesagt, so dass es im Wesentlichen darum ging, Gelerntes anzuwenden und zu schauen, wo sich die Defizite zeigen. Am Ende kann ich sagen, dass ich mit meinen Leistungen überhaupt nicht zufrieden war. Mehr als Silberfleet hatte ich nach der EM sowieso nicht erwartet, aber ich habe leider überhaupt nicht in die Regatta gefunden. Nach zwei Tagen Mistral bei über 25 Knoten ging der Wind am dritten Tag auf 5 Knoten herunter.Es war auch mit vielen Fehlstarts und Abbrüchen ein sehr langer Tag. Am vierten Tag mit einem 17. Platz in dem 47 Boote starken Feld endlich ein kleiner Lichtblick, bevor mich die letzte Wettfahrt wieder fast an das Ende der Ergebnisliste befördert hat. Ich hoffe, dass ich bei der U21 EM im August in Stavanger (Norwegen) einige mehr der Junioren hinter mir lassen kann.
Bemerkenswert war, auch als Hinweis auf den aktuellen Klimawandel, dass wir die Boote nach den Renntagen nicht mit Frischwasser reinigen durften. Die Provinzbehörden hatten ein Verbot des ungezügelten Verbrauchs von Grundwasser verhängt. So haben wir die Boote mit Salzkrusten verladen und sind direkt nach der Regatta wieder in die „Homebase“ nach Marseille gefahren, wo noch nicht so strenge Vorgaben bestanden, um die Boote dort zu reinigen, damit sie nicht zu großen Schaden nehmen.
Im Mai schloss sich erneut ein Trainingsblock in Marseille an (fast schon sowas wie eine zweite Heimat…), bevor es für zwei Wochen zum Stromtraining nach Nieuwpoort in Belgien ging. Nieuwpoort kenne ich noch aus der Optizeit. Im Jahr 2017 haben wir dort mit Martin Schlaaf trainiert, wie man bei wenig Wind und Gegenstrom trotzdem um die Tonne kommt. Im Juni ging es dann endlich mal wieder in heimische Gefilde. Wieder zurück in Kiel konnte ich mir die Imocas und die Malizia von Boris Herrmann beim Fly-By in Kiel ansehen. Mitten in der Förde foilende Boote zu erleben, sieht man auch nicht alle Tage. Die anschließende Kieler Woche war in diesem Jahr stark besetzt. Schließlich nutzen auch viele Seglerinnen aus Übersee alle großen Regatten in Europa, um sich fit zu machen für das vorolympische Testevent in Marseille im Juli und die WM in Holland im August. Mit meinen Buddies aus der Trainingsgruppe belegten wir die 20er Plätze (Details siehe Kieler Woche 2023 manage2sail). Wirklich entspannend war der zweite Teil der Kieler Woche, die ich an meinem Studienort einmal so erleben konnte, wie es Studenten machen, die nur studieren. Abhängen, Freunde treffen und lange schlafen sowie die Kieler Woche genießen. Anschließend hatten wir auch noch ein onshore/offshore Fotoshooting mit dem DSV-Fotografen, was wirklich sehr viel Spaß gemacht hat! Beachtlich, was für dynamische Bilder auch bei sehr wenig Wind auf dem Wasser entstehen können (siehe Foto)
Im Juli haben wir dann noch zwei Wochen Training in Warnemünde eingeschoben und am Europacup teilgenommen. Zwischendurch bin ich nach Kiel gefahren, um Klausuren zu schreiben und meine Arbeitsgruppe in einem Seminar zu unterstützen. Alles in allem schon eine sehr hektische und anstrengende Zeit. Leider habe ich mir in dieser Zeit eine Erkältung eingefangen, die ich über Wochen nicht loswurde. Für mich war der Europacup endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis, denn mit meinem 11. Platz von 51 Booten habe ich ein ganz gutes Ergebnis erzielt. Viel wichtiger aber war für mich, dass ich einen guten Speed hatte und mit den Top Mädels (meine Trainingspartnerin Hannah hat gewonnen!) durchaus mithalten konnte. 85. Warnemünder Woche 2023 manage2sail
Mitte Juli ging es schon weiter (diesmal per Schiff) nach Stavanger in Norwegen zum Vortraining der U21 EM. Diese Regatta ist Kaderkriterium für die Nationalmannschaft.Gerne könnt Ihr mir die Daumen drücken, denn am 8.8. geht es in Stavanger mit 75 Starterinnen los. Ich werde anschließend berichten.
Viele Grüße
Eure Gesa
Foto: Felix Diemer/ DSV
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